Inhaltsbereich
Unesco-Welterbe-Besucherzentrum wird in Krefeld eingerichtet
Veröffentlicht am: 10.06.2025
Visualisierung für den Umbau des Foyers des Archäologischen Museums Burg Linn. Foto: Stapelmann Architektur
Das Foyer des Archäologischen Museums Krefeld wird zu einem kostenfrei zugänglichen Unesco-Welterbe-Besucherzentrum umgebaut. An der Rheinbabenstraße wird künftig Wissenswertes über den „Niedergermanischen Limes" mit seinem Kastell Gelduba in Krefeld-Gellep vermittelt. Zudem wird der Kassen- und Shop-Bereich neugestaltet. Wegen der Bauarbeiten im Eingangsbereich erfolgt der Zugang zum Archäologischen Museum für knapp zwei Monate über den rückwärtigen Treppenturm von der Museumswiese aus. Karten sind während der Bauarbeiten nur an der Kasse in der Remise der Vorburg erhältlich. Die Umbaukosten von rund 240.000 Euro werden von der Stadt Krefeld und durch Fördermittel des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen getragen. Mit dem Kastellareal Gelduba gehört Krefeld seit 2021 zu den Unesco-Welterbestätten am Niedergermanischen Limes. Zwischen Köln und Xanten soll das Archäologische Museum Krefeld künftig der Anlaufpunkt für Limes-Besucher und Touristen werden.
Neugestaltung des Museumsfoyers
Die Neugestaltung des Museumsfoyers umfasst einen Austausch des Bodens sowie eine komplett neue Raum- und Wandgestaltung mit Vitrinen, Regalen, Bildschirmen und Leuchtbildern. Die Kasse wird zwischen die Eingänge zur Dauer- und Sonderausstellung versetzt. Im Foyer entsteht ferner ein „Loungebereich" mit Informationsflächen zum Welterbe „Niedergermanischer" Limes und seiner touristischen Erschließung. Außerdem werden dort besondere Funde gezeigt. Die Planung für den Umbau liegt bei Stapelmann Architektur aus Krefeld.
Ein erster Schritt zur Erschließung des Unesco-Welterbe-Areals in Krefeld-Gellep wurde bereits im vergangenen Sommer gemacht: Am geplanten Zugang auf das Kastellgelände im Bereich Castellweg/Legionsstraße ist eine Informationstafel „Niedergermanischer Limes" aufgestellt worden. Die Tafel ist dreisprachig angelegt - in Deutsch, Englisch und Niederländisch - und bietet die grundlegenden Informationen zum jeweiligen Bodendenkmal vor Ort, zum Niedergermanischen Limes und der Unesco-Welterbe-Idee. Das Unesco-Welterbe für Besucherinnen und Besucher sichtbar und erlebbar zu machen, gehört zu den wesentlichen Aufgaben jeder Kommune am Niedergermanischen Limes. Die Vermittlung in Krefeld wird in erster Linie im Archäologischen Museum stattfinden, aber auch auf dem Außengelände in Gellep.
Krefeld als besonderer Fundort
Die zum Unesco-Welterbe „Niedergermanischer Limes" gehörigen Fundplätze reichen von der Frühen Kaiserzeit bis in die Spätantike. Der Limesabschnitt in den heutigen Niederlanden, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bestand von 19 vor Christus bis etwa 450 nach Christus. Der Grenzbereich von Katwijk aan Zee bis zur Einmündung des Vinxtbachs bei Bad Hönningen (südlich von Remagen) wird auch „nasser Limes" genannt, weil der Rhein die römische Provinz Niedergermanien von rechtsrheinischen, germanischen Stammesgebieten trennte. Eine Auswahl von 44 archäologischen Fundplätzen entlang seines Verlaufs bildet seit 2021 die länderübergreifende Unesco-Welterbestätte „Niedergermanischer Limes". Darunter nimmt das Kastellgelände in Krefeld-Gellep eine Schlüsselposition ein, weil es vom ersten bis fünften Jahrhundert nach Christus fast ununterbrochen an derselben Stelle bestand. Weitere Informationen und Filme zum Welterbe in Krefeld stehen unter www.krefeld.de/welterbe.