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Krefeld und Venlo besiegeln Städte-Kooperation mit ukrainischer Stadt

Veröffentlicht am: 11.09.2023

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Krefeld hat gemeinsam mit Venlo jetzt eine neue Partnerstadt in der Ukraine: Hochrangige Vertreter der Städte Krefeld, Venlo und Kropyvnytskyi haben im Krefelder Rathaus einen Partnerschafts- und Kooperationsvertrag unterzeichnet. Daraus soll perspektivisch eine echte Städtepartnerschaft werden. Eine Delegation aus der zentralukranischen Stadt ist seit dem vergangenen Samstag in Krefeld zu Gast, reiste am Montag auch nach Venlo.

Delegation aus Kropyvnytsky bei Empfang dabei

Bei einem Festakt im Historischen Ratssaal am Montag im Krefelder Rathaus ist die Kooperationsurkunde unterzeichnet worden. Zahlreiche Ehrengäste waren beim Festakt zugegen, darunter mit Tetiana Lomova, Mykhailo Biezhan und Igor Volkov auch drei Vertreter aus der Stadt Kropyvnytsky. Ehrengast war bei der Unterzeichnung des Abkommens die Generalkonsulin der Ukraine, Iryna Shum, ebenso Antoin Scholten, Bürgermeister von Venlo.

Kropyvnytsky
Bei der Unterzeichnung der Ukrunde (v. l.): Antoin Scholten (Bürgermeister Venlo), Mykhailo Biezhan (Stellv. Bürgermeister Kropyvnytskyi) und Oberbürgermeister Frank Meyer.

Oberbürgermeister Frank Meyer betonte in seiner Rede den Wert von Städtepartnerschaften. Ihm sei es ein besonderes Anliegen, mit dieser Partnerschaft in Zeiten des russischen Angriffskrieges auch ein Zeichen in Richtung der Ukrainerinnen und Ukrainer zu senden. „Ich möchte ich von Herzen unsere tiefe Solidarität mit den Menschen in Kropyvnytskyi und der gesamten Ukraine zum Ausdruck bringen. Mit dem heutigen Tag möchten wir klar und deutlich zum Ausdruck bringen: Krefeld und Venlo stehen fest an eurer Seite."

Oberbürgermeister Frank Meyer: "Krefeld und Venlo stehen fest an Eurer Seite"

Oberbürgermeister Frank Meyer betonte zugleich, dass das zunächst auf Basis einer Kooperation existierende Bündnis der drei Städte ausgebaut werden solle zu einer Partnerschaft: „Nur knapp 2.000 Kilometer und 24 Stunden Autofahrt liegen zwischen Venlo und Kropyvnytskyi. Wenn man übrigens auf einer Landkarte einen Strich von Kropyvnytskyi nach Venlo zieht, dann geht dieser Strich quer durch unsere Krefelder Stadtteile Hüls und Traar. Wir liegen also buchstäblich auf einer Linie." Frank Meyer würdigte die derzeitige Verteidigung der Ukraine durch die Soldatinnen und Soldaten auch als einen Kampf für europäische Werte. „Ich verliere meine Zuversicht nicht, dass die Menschen nach Aufklärung, Demokratie und Freiheit streben, übrigens auch in Russland. Die Bevölkerung der Ukraine hat es vorgemacht. Sie strebt nach Europa. Das haben wir bei den Protesten auf dem Euromaidan 2013 und danach immer wieder gesehen." Der russische Präsident Wladimir Putin habe unterschätzt, wie stolz und mutig die Ukraine ist. „Putin hat in seinem Machtkalkül auch unterschätzt, wie schnell sich der Westen mit der Ukraine solidarisch zeigte."

Kropyvnytsky
Eine ukrainische Flagge, unterzeichnet von Bürgern Kropyvnytskyis, die an der Front im Einsatz sind (v. l.): Oberbürgermeister Frank Meyer, die ukrainische Generalkonsulin Iryna Shum und Mykhailo Biezhan aus Kropyvnytskyi .
Fotos: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Der Oberbürgermeister blickte auch auf die Aufgabe des Wiederaufbaus in der Ukraine, bei der Krefeld seiner partnerschaftlich verbundenen Stadt beistehen wolle. „Wir alle wissen: Der Krieg wird enden. Die stolze und mutige ukrainische Nation wird sich behaupten. Wie dieses Szenario erreicht wird und auf welchem Wege die Waffen der Russen schweigen, können wir jetzt nicht absehen. Eines sollte feststehen: Auf dem Weg dahin werden wir in Deutschland die Ukraine in ihrem Streben nach Sicherheit und Freiheit unerschütterlich zur Seite stehen." In Richtung der Gäste aus der Ukraine sagte der Oberbürgermeister zum Abschluss: „Freundschaft, Frieden und Freiheit für die Ukraine. Nehmen Sie diesen Wunsch bitte mit in ihre Heimat."

Venlos Bürgermeister Scholten: "Tiefe Solidarität in der Familie Europa"

Für die Partnerstadt Venlo sprach Antoin Scholten in Richtung der Gäste aus der Ukraine und betonte die tiefe Solidarität der „Familie Europa" mit der Ukraine. In einer Videobotschaft grüßte auch Andrij Rajkowytsch, Bürgermeister von Kropyvnytskyi. Er schilderte die gegenwärtige Lage in der Stadt, die im Zentrum der Ukraine viele inländische Flüchtlinge aufgenommen habe und jeden Tag die große Aufgabe zu bewältigen versuche, Wohnraum zu schaffen und die Flüchtlinge zu versorgen.

Kropyvnytsky
Oberbürgermeister Frank Meyer spricht vor den Gästen aus der Ukraine. Im Hintergrund der Quilt von Claudia Pfeil, ein Geschenk an die ukrainische Stadt.

Als Geschenk überreichte Frank Meyer den Gästen aus der Ukraine einen blau-gelben Quilt der Krefelder Künstlerin Claudia Pfeil. In den ukrainischen Landesfarben hat sie ein Textilkunstwerk gestaltet, das bestimmte Motive aus Krefeld, Venlo sowie der Ukraine aufgreift. Dieses Kunstwerk knüpft an an frühere Quilts, die Claudia Pfeil gemeinsam mit vielen anderen Quiltbegeisterten geschaffen hat. Auch die Ukrainer brachten Gastgeschenke mit nach Krefeld, unter anderem eine blau-gelbe ukrainische Flagge, unterzeichnet von Bürgerinnen und Bürgern, die derzeit an der östlichen Front in Donezk im Einsatz sind.

Kropyvnytsky
Die unterzeichnete Partnerschaftsurkunde.

Gemeinsam unterzeichneten Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer, Venlos Bürgermeister Antoin Scholten sowie Mykhailo Biezhan aus Kropyvnytskyi die Kooperationsurkunde. Sie trugen sich auch gemeinsam mit Iryna Shum auch in das Goldene Buch der Stadt Krefeld ein. Begleitet wurden die Feierlichkeiten mit einem Rahmenprogramm des Ukrainischen Kulturvereins in Krefeld. Stella Baack vom Ukrainischen Kulturverein führte die Musiker ein und dankte allen Krefelderinnen und Krefeldern, die sich mit der Ukraine solidarisch zeigen.

 

Nachrichten aus dem Pressearchiv rund um das Thema Städtepartnerschaften:

Frank Meyer unterschreibt Appell für lebendige Erinnerungskultur
Beim 6. Symposium der „Cities of Remembrance“ in Dunkerque hat Oberbürgermeister Frank Meyer für die Stadt Krefeld den „Dunkirk Appeal“ unterschrieben.
Beim 6. Symposium der "Cities of Remembrance" in Dunkerque stehen unter anderem Podiumsdiskussionen und Gedenkveranstaltungen auf dem Programm.Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Leicester Symphony Orchestra kommt zum Konzert nach Krefeld
Das Leicester Symphony Orchestra spielt am Sonntag, 25. Mai, um 18 Uhr ein Konzert in Krefeld. Das Orchester spielt gemeinsam mit Kantor Heinz-Peter Kortmann an der Orgel in der Hülser Kirchengemeinde St. Cyriakus.
Das Leicester Symphony Orchestra spielt am Sonntag, 25. Mai, um 18 Uhr ein Konzert in Krefeld. Das Orchester spielt gemeinsam mit Kantor Heinz-Peter Kortmann an der Orgel in der Hülser Kirchengemeinde St. Cyriakus. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Frank Meyer: „Städtepartnerschaften prägen europäischen Bürgersinn“
Mit einem Festakt haben Krefeld und Dünkirchen am 28. April im Historischen Ratssaal das 50-jährige Bestehen ihrer Partnerschaft gefeiert. Oberbürgermeister Frank Meyer hat dort die gewachsenen Beziehungen beider Städte betont.
Oberbürgermeister Frank Meyer und Bürgermeister Jean Bodart aus Dünkirchen beim Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft im Historischen Ratssaal mit Gästen.Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann
Dünkirchen – die Partnerstadt an der nordfranzösischen Küste
Die Hafen- und Industriestadt hat heute etwa 86.000 Einwohner, zusammen mit den Vorstädten der Communauté urbaine de Dunkerque sind es ungefähr 250.000, darunter gut 10.000 Studierende. Die Nutzung des Nahverkehrs ist seit Herbst 2018 in Dünkirchen übrigens kostenfrei.
Impression aus Dünkirchen. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Realschule Horkesgath feiert Karneval in Dünkirchen
Die Besuchspremiere war kurz und intensiv. Als die Delegation der Realschule Horkesgath am Freitagmittag Dünkirchen mit dem Bus wieder verließ, hatte sie sich kaum mehr als 24 Stunden in Krefelds nordfranzösischer Partnerstadt aufgehalten. Die Reise war das erste Rückspiel einer noch jungen Freundschaft.
Zum Auftakt ihres Besuchs in Dünkirchen inspizierte die Realschule Horkesgath gemeinsam mit ihren zwei französischen Partnerschulen die Innenstadt.Foto: Realschule Horkesgath